Kann man grüne Chilis essen?
Hat man selbst Chilis gezogen, kann es passieren, dass im Herbst die Pflanzen noch voll grüner Schoten hängen, für die aber Licht und Wärme zum Reifen nicht mehr ausreichen. Viele stellen sich dann die Frage, ob man sie auch grün essen kann.
Grundsätzlich gilt, dass eigentlich alle Chilisorten auch in grünem, unreifen Zustand gegessen werden können. Zusätzlich gibt es einige Chilisorten, die traditionell schon grün geerntet und verwendet werden. Dabei gilt es zu beachten, dass viele Sorten in grünem Zustand einen anderen Geschmack haben und auch die Schärfe variiert. Häufig sind sie richtig knackig, manchmal haben sie eine leichte bittere oder herbe Note, manche sind schärfer, andere milder als im reifen Zustand.
Welche Chilisorten werden auch grün gegessen?
Gemüsepaprika:
Grüne Paprika schmecken etwas herber und eben „grüner“ als rote oder gelbe. Sie kommen in Pfannengerichten, in Salaten oder pur als Snack zum Einsatz.
Anaheim Chilis:
In Mexiko werden sie auch „Chile verde del norte“ genannt, also „Grüne Chili des Nordens“ und sind im Norden des Landes und im Südwesten der USA weit verbreitet. Sie sind mild (die Schärfe kann aber variieren), werden am liebsten grün gegessen und oft für Chiles Rellenos und andere mexikanische Gerichte, wie z.B. Pozole verwendet.
Chilaca Chilis:
Die mexikanischen Chilacas sind lang und schmal und ihre Farbe reicht von einem satten Grün (ähnlich der Poblano-Chili) bis zu einem dunklen, schokoladenfarbenen Braun. Reif und getrocknet werden sie in Mexiko als Pasilla bezeichnet.
Pimiento de Padron:
Sie stammen aus Spanien (Galizien) und sind dort sehr beliebt als Vorspeise und als Tapas. Doch Achtung: eigentlich sind sie mild, aber einzelne Schoten können eine überraschende Schärfe entwickeln. Für Tapas werden sie in Olivenöl erhitzt bis sie Blasen werfen und dann mit Salz gewürzt. Sehr lecker!
Poblano / Ancho:
Poblano Chilis haben eine schöne dunkelgrüne Farbe, ähneln länglichen Gemüsepaprika und sind mäßig scharf. Poblanos werden in ganz Mexiko auf vielfältige Weise verwendet und sind die am häufigsten verwendeten Paprikaschoten für die Zubereitung von Chiles rellenos und Chiles en nogada. Getrocknet wird der Poblano als Ancho-Chili bezeichnet.
Jalapeño Chilis:
Jalapeños sind wohl die bekanntesten mexikanischen grünen Chilis. Sie sind sowohl in ihrem grünen als auch in ihrem reifen, roten Zustand beliebt. Grüne Jalapeños sind oft schärfer als reife rote. Jalapeños können gefüllt und als Vorspeise serviert werden (z. B. in Jalapeño-Poppers), aber am häufigsten werden sie als Gewürz verwendet, entweder ganz oder in Scheiben, frisch oder eingelegt.
Serrano Chilis:
Kleiner und schmaler als die Jalapeños sind Serrano-Chilis in ihrem grünen Zustand in der Regel sehr scharf. Sie werden häufig in Salsas und pikanten Gerichten als Würze verwendet und nicht als Hauptbestandteil eines Gerichts. Ein typisches Gericht mit grünen Serrano Chilis ist das mexikanische Frühstück Machaca con huevos.
Thai Chilis (Prik, Rawit):
Thai Chilis sind winzig und sehr scharf. Es gibt zwei Hauptsorten Thai-Chilis: Prik kee noo suan, auch bekannt als „Mäuse-Chili“ wegen ihrer geringen Größe, und Prik chee fah oder Rotsporn-Chili. Sie werden oft grün geerntet und in der thailändischen Küche für Curries, Saucen, Marinaden, Pasten und Chili-Öl verwendet. Man reicht sie in Südostasien in Scheiben geschnitten und in Reisessig eingelegt zu fast jedem Essen.
Raja Mirch:
Diese frischen grünen Chilis sind ein Grundnahrungsmittel in der indischen Küche. Sie werden verwendet, um Gerichte (z.B. Biryani) würziger und schmackhafter zu machen, außerdem zur Herstellung von Chutney, Currypaste, Saucen und Gurken nach indischer Art. Aber Achtung, sie sind wirklich sehr scharf!