Frage: Kann man Zierchilis, die meist in Blumenläden, Gärtnereien und Baumärkten angeboten werden, ohne Bedenken essen ?
Antwort: Generell gibt es zwar tausende Chili-Sorten, jedoch gibt es keine Sorte, die als Zierchili bezeichnet wird. Alle Chili-Sorten sind essbar!
Chilipflanzen werden gerne wegen ihrer schönen, mehrfarbigen Schoten für Dekozwecke eingesetzt. Diese von großen Unternehmen gezüchteten Pflanzen werden stark mit Pestiziden und chemischen Mitteln behandelt, damit sie lange schön aussehen. Alleine aus diesem Grund sollte man keine „Zierchilis“ essen. Ein weiterer Grund für die irreführende Bezeichnung liegt in der Gesetzgebung. Gärtnereien und Baumärkte möchten keine Lebensmittel verkaufen, da sie dann in der Haftung wären. Normale Chilipflanzen mit einigen Schoten daran wären genaugenommen ein Lebensmittel, das eine Zulassung in der EU benötigt. Durch die Bezeichnung „Zierchilis“ wird das Gesetz geschickt umgangen. Im Grunde wäre ein Warnhinweis an jeder Pflanze wie etwa „Nicht zum Verzehr geeignet – mit Pflanzenschutzmitteln behandelt“ sehr sinnvoll.
Unsere Empfehlung lautet: Keine gekauften Zierchilis essen !
Wenn man die Chilis selbst angebaut hat und sie somit frei von Pestiziden sind, kann man sie selbstverständlich verzehren. In unserem Shop gibt es eine große Auswahl an hübschen Sorten.
Einer unserer Kunden (ein Dankeschön an M. Herrmann!) hat das noch um folgendes ergänzt:
Bei Zierpflanzen dürfen auch Wachstumsregulatoren eingesetzt werden. Verschiedene dieser Mittel bleiben auch länger in der Pflanze als für Gemüse zugelassene Mittel. Prinzipiell können sie sogar gesundheitsschädlich sein.
In der Produktionsanleitung einer Firma, die die Zierchilisorten Salsa, Favorit, Fuego, Karneval, Festival, Calypso, Mambo und Tango vertreibt, fand ich einen Abschnitt, der den Einsatz eines Regulators „Alar 85“ beschreibt. Alar 85 ist nicht für Gemüse zugelassen. Man sollte daher tatsächlich den Hinweis „Zierpflanze – nicht zum Verzehr geeignet“ ernst nehmen.