Allgemeines über die Chiltepin / Tepin:

Chiltepin, auch Tepin oder Chiltepe genannt, ist eine Urform der vielen heute vorhandenen Chilisorten von Capsicum annuum. Heute findet man Chiltepin vor allem wildwachsend in der Sonora-Wüste Nord-Mexikos, in Texas und Arizona. Im Gegensatz zu den meisten gängigen Chilisorten, die eher länglich sind, bringt Chiltepin kleine, runde, aufrecht wachsende rote Beeren (ca. 6 – 8 mm Durchmesser) hervor.
Der Name stammt aus der aztekischen Sprache, in der er „Floh-Chili“ bedeutet. Nach verschiedenen archäologischen Ausgrabungen wurde Chiltepin schon vor 9.000 Jahren in Mittelamerika genutzt und als Gewürz und Heilmittel (z. B. gegen Sodbrennen) verwendet.
Heute werden die Beeren der Wildpflanzen aufwändig von Hand geerntet, was es zu einem der teuersten Gewürze der Welt macht.

Wuchsform: Chiltepins bilden reicht verzweigte, lockere Sträucher, die in ihrer natürlichen Umgebung bis 2 Meter hoch und viele Jahre bis Jahrzehnte alt werden können. Die zahlreichen, etwa erbsengroßen, roten Früchte sind dünnfleischig und werden vor allem durch Vögel verbreitet; daher auch der aufrechte Wuchs, damit sie von den Vögeln im Blattwerk gut gesehen und erreicht werden können.

Anbauhinweise: Man braucht etwas Geschick um Chiltepins zu kultivieren, denn sie sind recht schwierig zum Keimen zu bringen. Teilweise brauchen sie vier Wochen oder länger bis zur Keimung.  Das mag daran liegen, dass die Samen in ihrer natürlichen Umgebung normalerweise den Darmtrakt der Vögel durchlaufen, was eine Art Beize zum Aufweichen der Samenschale darstellt. Manche Chili-Fans schwören auf das Aufweichen der Samen in Kamillentee um die Keimzeit zu reduzieren. In unseren Breiten sollten Sie die Chiltepin unbedingt im Topf kultivieren um sie überwintern zu können.

Kulinarisches: Die kleinen roten Beeren schmecken aromatisch und sind sehr scharf. Man kann die Beeren gut im Ganzen trocknen und dann bei Bedarf über dem Essen zerbröseln oder zu Pulver zermahlen. In Mexiko und den amerikanischen Südstaaten sind sie eine wichtige Zutat für Saucen, Eintöpfe, Bohnen- und Fleischgerichte. Durch ihre Seltenheit zählen sie zu den zehn meistgefährdeten Lebensmitteln des amerikanischen Kontinents in der „Ark of Taste“ (Arche des Geschmacks) von Slow Food.

Chiltepin / Tepin

Beitragsnavigation


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert